Blockchain ist zwar technologisch noch am Anfang, aber schon lange kein Nischenprodukt mehr. IBM, Microsoft und die größten Banken haben sich in zum Teil rivalisierenden Konsortien vereint, um den Blockchain-Markt von oben zu steuern.

Konsortien liegen irgendwo zwischen privaten Blockchains und öffentlichen Blockchains. In der Praxis führen Konsortien ausgewählte Organisationen in eine verteilte Datenbank mit weniger zentralisierter Kontrolle als eine private Blockchain und damit in eine kooperative Grundlage für starke Unternehmen.

Damit wird sowohl die Sicherheit privater Blockchains, als auch die Netzwerkeffekte öffentlicher Blockchains ermöglicht.

Blockchain ist eine Technologie, die Konsensus fördert und fordert. Das ist in öffentlichen Blockchains wie Bitcoin ein schwieriges Unterfangen, wie die verschiedenen Teilungen 2017 zeigen. Dieses Problem gibt es natürlich auch bei Konsortien, wenn auch eher hinter verschlossenen Türen.

Heute existieren vier große Konsortien: Hyperledger, Enterprise Ethereum Alliance, Ripple und R3.

Hyperledger

Der Hyperledger der Linux Foundation startete 2015 mit IBM, Intel und Wells Fargo. Digital Asset (eine private Blockchain) und Blockstream (ein Engineering-Unternehmen) haben seitdem Codebases zu Hyperledger beigetragen, was eine fortgesetzte Zusammenarbeit zwischen privaten Blockchains, öffentlichen Blockchains und Konsortien beinhaltet. Über die Linux Foundation sind weiterhin Unternehmen wie SAP, Daimler und Fujitsu beteiligt.

Hyperledger ist in 300 Blockchain-Projekten involviert und arbeitet selbst an fünf eigenen. Darunter ist Fabric und soll mit einem Lebensmittelsicherheits-Projekt mit Nestlé, Unilever, Dole und Walmart starten.

Enterprise Ethereum Alliance

Wie der Name schon sagt, ist hier ein Konsortium um die Schweizer Stiftung von Ethereum zugange.

JP Morgan Chase und Microsoft gaben frühzeitig bekannt, dass sie Ethereum nutzen würden, um ihre eigenen Blockchain-Angebote zu entwickeln – JP Morgan mit seiner eigenen privaten Blockchain, Quorum und Microsoft mit seinem Blockchain-as-a-Service-Modul für Azure.

Hier zeigt sich eine deutliche Konkurrenz zwischen Hyperledger (um Linux und IBM) und der EEA (um Microsoft).

Während Hyperledger als Konsortium schon länger am Markt ist, hat EEA den Vorteil, dass es sich mit Ethereum um eine öffentliche Blockchain handelt, bei der Microsoft keine direkte Kontrolle hat.

Ripple

Obwohl es sich nicht um ein technisches Konsortium handelt, verwaltet Ripple eine Reihe von Konsortien, die ihre Unternehmenssoftware nutzen, darunter ein japanisches Bankenkonsortium mit über 60 Mitgliedern.

Ripple unterscheidet sich von anderen Konsortien und privaten Blockchains, da es weitgehend durch seine Kryptowährung (XRP) finanziert wird, die derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 20 Mrd. USD aufweist. Ziel von Ripple ist es, SWIFT beim internationalen Bankentransfer zu ersetzen.

R3

R3 ist ein Konsortium von mehr als 100 Mitgliedsbanken und Finanzdienstleistungsunternehmen. Das Unternehmen kündigte vor kurzem an, in den nächsten Monaten eine produktionsfertige Version seiner Unternehmenssoftware Corda zu veröffentlichen.

Es steht vor allem mit Ripple in Konkurrenz.

Google

Der Suchriese investiert vor allem selbst in Blockchain-Unternehmen und hält Anteile an StorJ, Blockchain, Ripple, LederX, Buttercoin und Veem.

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