Wer ist Satoshi Nakamoto? 2008 wird die Domain Bitcoin.org registriert, auf ihr liegt das White Paper zum Download. Normalerweise lässt sich in einer internationalen Registrierdatenbank (whois.int) der Besitzer eine Domain recherchieren. Doch Bitcoin.org wurde über einen Dienst registriert, der Domainbesitzer verschleiert. Diesen Service nutzen gern politische Aktivisten, die anonym bleiben müssen.

Eine Suche auf Google im Jahr 2008 gibt keinen Aufschluss über die Person Satoshi Nakamoto. Das einzige, dass die Krptografiegemeinschaft (bis heute) herausfinden kann ist, dass es keine Person namens Satoshi Nakamoto gibt. Der Name ist ein Pseudonym. Ist Nakamoto ein Mann oder eine Frau? Oder sind es gar mehrere Personen. Nicht mal die Herkunft lässt sich klären. Stammt Nakamoto aus Japan, wie der Name vermuten lässt?

Im selben Zug, wie sich Bitcoin verbreiten wird, gehen Neugierige auf die Suche nach dem/die/den Erfinder. Einige überprüfen die E-Mail-Daten der Kryptografie-Mailingliste um herauszufinden, zu welchen Uhrzeiten Nakamoto mit der Liste interagiert hat. Für Japan seien die Uhrzeiten unlogisch, eher würde die Ostküste der USA passen, oder auch Großbritannien.[1] Es ist der Beginn einer Legende, die Satoshi noch befeuert. Nakamoto gibt an, er sei am 5. April 1975 geboren. Doch an einem 5. April (1933) unterzeichnet US-Präsident Roosevelt Sondergesetze, die das Horten von Gold verbietet. 1975 ist wiederrum das Jahr, an dem die USA den Dollar vom Gold entkoppeln.[2] Andere Kaffeesatzleser analysieren seinen Namen als eine Zusammensetzung der Techkonzerne Samsung, Toshiba, Nakayama und Motorola.

Die Sprache des Whitepapers wird linguistisch analysiert. Sie ist zum Teil in britischem und zum Teil in amerikanischem Englisch formatiert.

Selbst Programmierer, die ganz früh an der Entwicklung der Bitcoin-Software mitgewirkt haben, können wenig erhellendes berichten. „Er war das Orakel, das wir mit Fragen zum System kontaktierten, aber er folgte nicht wirklich standardisierten Programmierpraktiken“, erzählt Jeff Garzik. Kollege Lazlo Haynecz berichtet: „Ich habe E-Mails mit – wer auch immer Satoshi ist – ausgetauscht. Ich hatte immer den Eindruck, er sei keine reale Person.“[3]

Wer auch immer Satoshi Nakamoto ist, es ist anzunehmen, dass er durch seine Erfindung reich wurde: Cryptofan Sergio Lerner verfolgt wiederum jede einzelne Transaktion bis hinunter zur aller ersten und entwickelt ein Verfahren, zu jedem Bitcoin das ursprüngliche Konto (wenn auch nicht den Namen) zuordnen zu können. Es gibt bis heute noch eine Million Bitcoin (3,3 Milliarden US-Dollar im August 2017), die noch nie transferiert wurden. Sehr wahrscheinlich, dass diese Menge Satoshi Nakamoto gehört.[4]

[1] https://www.reddit.com/r/Bitcoin/comments/18in3h/metzdowd_cryptography_mailinglist_archive/

[2] https://www.diginomics.com/who-is-satoshi-nakamoto/

[3] https://www.diginomics.com/who-is-satoshi-nakamoto/

[4] https://www.wired.com/2013/12/fbi_wallet/


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