Im Rahmen einer Präsentation von IBMs künstlicher Intelligenz-Maschine Watson in Wien erklärte der „digitale Darwinist und Evangelist“ Karl-Heinz Land, welche Entwicklung die Digitalisierung nehmen wird und welche Rolle Blockchain dabei spielt.

„Alles was sich digitalisieren lässt, wird digitalisiert werden.

Alles was sich vernetzen lässt, wird auch vernetzt werden.

Wenn es sich automatisieren lässt, wird automatisiert werden.“

Karl-Heinz Land beginnt mit diesem Dogma und erklärt, was das für unsere berufliche Zukunft bedeutet: „Wenn sich Ihr Beruf digitalisieren und vernetzen lässt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er auch automatisiert wird. Das gilt zum Beispiel auch für Journalisten.“ Ich bin mir sicher, dass er unter den 300 Gästen des IBM-Watson Tages direkt zu mir spricht. Dann schließt er immerhin noch die Rechtsanwälte ein.

„Wir können On- und Offlinewelt nicht mehr trennen. Es geht nicht mehr darum, welche dieser Welten wir schöner finden. Entscheidend ist, dass sie zu finden sind, wo ihre Kunden suchen“, gibt Land vor und zeigt auf, welche Teilbereiche das Arbeitslebens sich ändern werden: „Wie Kunden uns finden. Wie Kunden mit uns kommunizieren. Wie Kunden Produkte besitzen oder nur nutzen. Wie sich Kunden mit uns verbinden.“

Nicht zu letzt verändern sich die Innovationszyklen extrem. So galt in der Lichtbranche bis vor kurzem eine Zyklusdauer von 25 Jahren. So gesehen gab es in 100 Jahren ganu drei Entwicklungen, die Glühbirne, Neon, Halogen. Doch dann kam LED und damit die das über Computer (und Internet) steuerbare Licht. Jetzt gibt es alle 3-6 Monate eine neue Generation an Produkten und macht die vorige Innovation obsolet.

Damit veränder sich Time-to-Market und Produkt-Lebenszyklen. Wir müssen anders planen und bauen. „Das verändert die Organisation. Die Hierarchie ist tot“, sagt Land. „Was wir brauchen ist eine digitale Vision.“

Diese besteht aus drei Entwicklungen, die Hand in Hand gehen und wie Land es ausdrückt, eine Weltmaschine erzeugen werden:

  • Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT)
  • Künstliche Intelligenz
  • Blockchain

Ein Beispiel für IoT mit künstlicher Intelligenz ist das intelligente Pflaster für Diabetiker. Karl-Heinz Land: „Das Pflaster misst mit Sensoren Ihren Blutzucker und wenn dieser unter einem gewissen Schwellwert fällt, ruft Sie das Pflaster am Handy an und sagt Ihnen, dass sie sich eine Spritze setzen müssen. Die Spritze ist mit dem Pflaster verbunden und injiziert genau die Menge an Insulin, die Sie jetzt gerade brauchen.“

30 Milliarden intelligenter und vernetzter „Dinge“ soll es in 10 Jahren geben. „Eigentlich reden wir nicht über das Internet der Dinge, sondern das Internet der Services, welche die Dinge leisten“, erklärt Karl-Heinz Land. „Blockchain ist das Betriebssystem des Internets der Services.“

Blockchain ist dabei die technologische Basis, die unsere größten Berfürchtung gegenüber des Internet der Dinge lösen soll: Sicherheit. Dank der dezentralen und durch Kryptografie gesicherten Blockchain-Datenbank soll Missbrauch vorgebeugt werden. Schließlich soll niemand außer dem Träger des intelligenten Pflasters die Werte lesen und gar die Menge des Insulins beeinflussen können.

Der Stratege Karl-Heinz Land hat derweil schon den nächsten Schritt der Digitalisierung gemacht. Er hat sich einen Chip unter die Haut der Hand implantieren lassen und kann damit zum Beispiel schon bezahlen. Die wunderbare (und wunderliche) Welt der Zukunft beschreibt Land abschließend so:

„Die Digitalisierung wird nichts ändern… nur alles.“

Lesen Sie im Blockchain-Guide, was das ist und welche Industrien sie verändern wird.

 


Der IBM Watson Summit 2017 in Wien

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