Bitcoin als Währung: Bitcoin, Blockchain, Dezentralisierung – das ist alles sehr komplex. Es ist notwendig, diese Technologie zu Beginn zu vereinfachen. Betrachten wir das „Was“ und das „Warum“ und kümmern uns später um das „Wie“.

Voriger Post: Was ist Bitcoin?

Bitcoin ist eine digitale oder virtuelle Währung. Sie funktioniert aus der Benutzerperspektive wie jede andere Währung auch. Man kann in einer Online-Wechselstube Euro tauschen und dafür Bitcoin zu einem festgelegten Kurs kaufen. Wie auch bei anderen Fremdwährungen schwankt der Wechselkurs. Heute ist ein Bitcoin umgerechnet 2.500 Euro wert. Morgen könnten es 2.600 oder 2.400 Euro sein. Die gekauften Bitcoin kann man besitzen und beispielsweise bei einem höheren Kurs wieder verkaufen. Das ähnelt der Währungsspekulation, aber auch dem Handeln von Wertpapieren wie Aktien. Es gibt jedoch auch immer mehr Geschäfte und vor allem Online-Shops, in denen man mit Bitcoin einkaufen kann. So gesehen ist Bitcoin eine Weltwährung. Man tauscht sie einmal für Euro um und kann dann ein Luxus-Mountainbike in den USA, 5.000 Fidget Spinner in China und einen garantiert echten Diamanten in Israel kaufen, ohne dreimal Währungen tauschen zu müssen. Man kann sich durchaus auch in Bitcoin für Dienstleistung bezahlen lassen.

Bitcoin als Währung: nein danke!

Doch wie real ist Bitcoin in unserer täglichen Welt bereits verankert? In Wien gibt es eine physische Wechselstube, in der man Bitcoin kaufen und verkaufen kann. Dann gibt es im 14. Bezirk einen Frisör, der Bitcoin für Haarschnitte in Zahlung nimmt. Seit kurzem kann man in der Post Bitcoin kaufen. Dann kommt lange nichts. H&M nimmt Bitcoin nicht, McDonalds auch nicht, der Supermarkt nicht, Restaurants nicht. Praktisch niemand nimmt heute Bitcoin. Im Jahr 2017 ist Bitcoin als Zahlungsmittel noch nicht verwendbar.

Außerdem ist zumindest im Jahr 2017 der Bitcoin-Besitz mit Bluthochdruck-Risiko verbunden. Am 1. Januar 2017 kostete ein Bitcoin umgerechnet 980 US-Dollar. Am 1. Mai waren es 1.360 Dollar (1 US-Dollar = 1,18 Euro). Am 11. Juni war ein bisheriger Höchststand mit 2.954 Dollar erreicht. Wer also am 1. Januar ein Bitcoin kaufte, hatte sein Investment am 11. Juni verdreifacht. Genau 5 Wochen später sackte der Kurs auf 1.880 Dollar ab. Wer also am 11. Juni ein Bitcoin erwarb, hatte am 16. Juli ein Drittel verloren. Diese extremen Schwankungen – Volatilität genannt – sind wunderbar, aber nur für Spekulanten und die Hersteller von Blutdruckmedikamenten.

Zuletzt soll auch nicht verschwiegen werden, dass hinter Bitcoin absolut nichts an realem Wert steht: kein Gold, keine Bank und kein Land. Der Tauschwert von Bitcoin hat keine Basis in der Realität. Spätestens jetzt wird es Zeit für einen Löffel Baldrian.

Auch die größten Fans der digitalen Währung müssen zugeben: Bitcoin ist 8 Jahre nach seiner Erfindung für nahezu alle Menschen sinnlos.

Das war Bitcoin als Währung. Nächster Teil: Warum Bitcoin?

 


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